QI GONG UND PSYCHOSOMATIK
Bewährte Übungen, Erfahrungen und Tipps aus langjähriger Erfahrung
Qigong als bewegte Entspannung oder bewegte Meditation ist in der Sporttherapie ein immer wichtigerer Bestandteil geworden – vor allem in der Fachrichtung Psychosomatik. Qigong stellt einen Gegenpol zu der unsrigen Gesellschaft, mit dem Ziel immer höher, schneller und weiter dar. Vieles bleibt durch diese Lebensweise auf der Strecke: z.B. die Ruhe, die Entspannung, das Körperbewußtsein und auch der Schlaf als Regeneration. Man ist immer mehr im Außen, als bei sich.
Viele Gefühle, Emotionen und eigene Grundbedürfnisse werden erst mal hinten angestellt, der Körper verspannt sich immer mehr. Und solange der Körper diese unbewussten, inneren Konflikte kompensieren kann, macht man so weiter. Doch irgendwann ist das Fass voll. Meist durch berufliche Konflikte oder familiäre Probleme kommt es zu dann doch zu einer Erkrankung. Hierzu ein Auszug aus dem Buch Embodiment. Die Wechselwirkung von Körper und Psyche verstehen und Nützen“
(von Benita Canttieni, in Storch 2006, S. 103)
– „Jedes Verharren in einer Haltung friert gewissermaßen die dazugehörigen Emotionen in dieser Haltung ein und beraubt den Körper der Fähigkeit, andere Gefühle spontan auszudrücken“
Hier kann Qigong als Umstimmung oder sogenannte Umschwingung ein hilfreicher Wegbegleiter und Ausgleich werden.
In allen aktuellen Studien spiegelt sich dieser signifikante Anstieg von psychosomatischen Erkrankungen wie z. B. Depressionen, Ängsten, Rückenschmerzen, körperlichen Schmerzen, Grübeln, Bore-Out oder gar dem Burn-Out erheblich wieder.
Für die traditionelle chinesische Medizin (TCM) gab es dieses Modell der Psychosomatik, also das Wechselspiel von Psyche und Soma schon immer! Für sie war klar, ein erkrankter Körper kann auch die Psyche erkranken lassen und umgekehrt kann eine psychische oder emotionale Erkrankung oder nennen wir es Belastung, zu einer körperlichen Erkrankung führen. Beispiele für körperliche Beschwerden wären hierfür Kopfschmerzen, Schulter- und Rückenschmerzen oder sonstige diffusen Schmerzen.
In der TCM gibt es „die 5 krankmachenden Emotionen“ – die Angst, das Grübeln, die Trauer, die Wut und die übermäßige Freude (Stress). Beobachtet man nun seine Atmung während man innerlich in einer dieser Emotion ist oder sogar vielleicht Schmerzen hat, kann man feststellen, dass sich jeweils der Atem verändert und nicht mehr gleichmäßig natürlich fließt. Der Atem ist die Verbindung vom Außen zum Innen. Er passt sich an – bewusst oder unbewusst. Er ist der Schlüssel, man kann ihn regulieren – absichtslos oder willentlich.
Qigong ist „ehrlich“, man kann sehr schnell seine eigenen Grenzen erkennen. Und genau um das erkennen der eigenen Grenzen und diese einzuhalten geht es. Hinzu kommt, dass man sich seiner Emotionen und seiner inneren Bedürfnisse wieder bewusst werden lernt.
Durch kleine wiederholende Bewegungen innerhalb der eigenen Grenzen, durch gezielte Konzentration und durch bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit in die Bewegung und nach Innen, kommt der Übende wieder mehr und mehr zu sich und mehr in seine Mitte.
So können sich unterbewusste Ängste, Sorgen, Trauer, die permanente Grundspannung, Schmerzen und das Kopf-Kino beruhigen und für eine gewisse Zeit verschwinden. Der Übende kann nun innerlich wie äußerlich loslassen und in diesen Momenten der inneren Ruhe kann er wieder Kraft und Zuversicht finden.
Beim Qigong geht es um das Loslassen und wieder Vertrauen zu sich gewinnen. Die Bewegung und der Atem sollen wieder ganz natürlich und frei fließen. Denn kommen Bewegung und Atmung in Einklang, dann kann das Qi (Lebenskraft) wieder frei und ungestört fließen. Der Körper, der Geist und die Seele kommen zur Ruhe und können sich regenerieren.
Diese positiven Erfahrungen sollen mit kleinen Übungen erlernt und in den Alltag transferiert werden.
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Weitere Informationen über die Wirkung von Qi Gong siehe hier: kongressgehirnkoerper